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 DJB-Vereins-Zertifikat 2020-2023

Drei Brüder im Judo-Fieber

Geschrieben von Administrator am .

Quelle: derwesten.de, Felix Kannengießer

Am Tag vor der Braungurt-Prüfung der Zwillinge Tim (13) und Jens verwandelte sich das Zimmer von Sven, dem mit 16 Jahren ältesten Bruder im Malewany-Clan, in ein Judo-Studio. Die Jungs räumten das Zimmer aus, schnappten sich die im Haus verfügbaren Matratzen und gingen alle wichtigen Techniken noch einmal durch: Ob Atama-ushiro-uchi (Kopfschlag), Yubi-kansetsu (Fingerhebel) oder Ura-kubi-gatame (Rückentransportgriff). Die Mühen haben sich gelohnt, Anfang des Jahres durften sich die Zwillinge den braunen Gurt umstreifen.

Solche Szenarien sind im Hause Malewany keine Seltenheit, Judo ist fester Bestandteil des Familienalltags. Für Sven etwa ist es keine Frage, ob er nach der Arbeit trainieren geht – er fiebert regelrecht darauf hin. Schon am Frühstückstisch gibt es nur ein Thema, und wenn Wettkämpfe stattfinden herrscht Ausnahmezustand am PC der Malewanys, damit die Brüder über alle Ergebnisse stets informiert sind. „Judo hat unser Leben verändert. Wir machen 20 000 Kilometer im Jahr“, sagt Mutter Birgit, die mit Vater Stefan ihre Kinder immer, wenn möglich, begleitet.

Sven, seit Juni Schwarzgurtträger (1. Dan), war der Erste, der sich mit dem „Judo-Virus“ infizierte – mittlerweile hat er die komplette Familie angesteckt. Seit 2000 steht der KFZ-Mechatroniker-Lehrling auf der Matte. Nach ersten Erfahrungen in der Körperwerkstatt unter dem ehemaligen Bundesliga-Trainer Harald Mantei fand der damals Sechsjährige schnell Gefallen an seinem Sport. Nicht etwa, weil er zum großen Einzelkämpfer aufsteigen wollte. „Nein, Judo ist ein Mannschaftssport“, sagt Sven energisch: „Wir feuern uns gegenseitig an und sind füreinander da.“

So läuft es auch innerhalb der Familie Malewany. Obwohl die Zwillinge in ihren ersten Jahren mehr Erfolge als ihr großer Bruder eingefahren haben, gibt es keinen internen Konkurrenzkampf oder gar Neid. Im Gegenteil: Vor Turnieren coachen sie sich gegenseitig, bei den Kämpfen schauen stets alle Brüder zu. „Sven hat die Vorarbeit geleistet. Erst nach den Erfahrungen mit ihm wussten wir, wie man im Judo optimal gefördert wird“, sagt Mutter Birgit. Ohne ihren älteren Bruder wären Tim und Jens nicht beim Judo gelandet. Die Achtklässler reisten vier Jahre lang mit zu den Kämpfen, bis sie das Ganze selbst ausprobieren wollten.

Aus dem Hobby wurde schnell eine Passion, für alle drei. Sven ist mehrfacher Kreismeister und landet bei Turnieren häufig auf dem Treppchen. Bei der PSV Bochum kämpft er im Landesliga-Kader, hat aber Chancen auf einen Aufstieg in die Oberliga-Mannschaft. „Er findet immer mehr zu seinen Stärken“, sagt Svens Trainer Jürgen Wagner: „Alle drei haben einen unbändigen Willen. Das zeichnet sie aus.“

Svens Brüder wechseln sich alljährlich mit der Westdeutschen Meisterschaft ab. Mittlerweile treten die beiden sich aber nicht mehr auf die Füße, weil Tim (-46kg) eine Gewichtsklasse höher als Jens antritt, der lange Zeit die Nummer eins der NRW-Rangliste seines Jahrganges war. Auch auf internationalen Turnieren in Belgien, Holland und Polen haben die Zwillinge schon für Aufsehen gesorgt.

Nicht immer sind die Brüder einer Meinung, aber wenn es um Vorbilder geht, schießt es aus den Jungen nur so heraus: Benny Behrla, der in der Bundesliga für Witten kämpft, ist nicht nur ein Freund der Malewanys, die drei Judoka bewundern den 24-jährigen Olympia-Teilnehmer auch für seine Technik und Flexibilität. Eines Tages wollen sie auf sein Niveau kommen. „Olympia, das wäre auch mein Traum“, sagt Tim. In den nächsten Jahren aber, und das wissen alle realistisch einzuschätzen, steht erst einmal die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft im Fokus, wo noch keiner der Malewany-Brüder war. Machen sie aber so ehrgeizig weiter wie bisher, dürfte auch das keine hohe Hürde sein.

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