PSV Bochum erzielt einen Achtungserfolg

In der Zweiten Judobundesliga müssen sich die „Polizisten“ dem Tabellenzweiten KSC Asashi Spremberg nur mit 5:9 geschlagen geben. Vitaly Korel zeigt eine überragende Leistung.

Wer die Athleten des PSV Bochum vor zwei Wochen in der Zweiten Judobundesliga in der Begegnung gegen Bushido Köln (1:12) beobachten konnte, hatte wohl keinen Zweifel daran, dass deren Auftritt in der Eliteliga nur noch von kurzer Dauer sein würde: Zu verhalten und ängstlich agierten viele PSV-Judoka, um ihre Kontrahenten ernsthaft gefährden zu können. Ein völlig anderes Gesicht offenbarten sie hingegen am vergangenen Wochenende gegen den Aufstiegsaspiranten KSC Asashi Spremberg: Am Ende unterlagen sie den Brandenburgern lediglich mit 5:9, ein Ergebnis mit dem wohl vorher nur die Wenigsten gerechnet hätten.
Entsprechend zufrieden fiel auch die Reaktion von Trainer Jürgen Wagner auf die Vorstellung seiner Schützlinge aus: „Das Team hat mich heute wirklich begeistert und ein unglaubliches Kämpferherz gezeigt. So können wir auch den Klassenerhalt schaffen.“
Der Auftakt verlief dagegen alles andere als gelungen: Niclas Luckai (-60 kg) und Benjamin Heidrich (-66 kg) waren in ihren Begegnungen jeweils chancenlos und mussten sich vorzeitig geschlagen geben: 2:0 für Spremberg. Für Stimmung bei den Westfalen sorgte dann erstmals Björn Hangebrauck (-90 kg): Bei seinem Bundesligadebüt für die PSV gewann er seinen ersten Kampf souverän und verkürzte dadurch auf 1:2. Nach der Niederlage des ins Schwergewicht aufgerückten 90kg-Athleten Martin Garic, dem tollen Sieg von Vitaly Korel (-100 kg) und den Punktverlusten von Rodion Munschau (-81 kg) und Mario Rasche (-73 kg) gingen die Bochumer letztlich mit einem 2:5-Rückstand in die Pause.
Im zweiten Durchgang gelang ihnen schließlich nochmals eine Steigerung. Zwar verloren Jan-Phillip Bobeth (-60 kg), Benjamin Heidrich (-66 kg), Björn Hangebrauck (-90 kg) und Martin Garic im Schwergewicht alle vorzeitig, doch dann schlug die Stunde der Gäste: Vitaly Korel (-100 kg) bezwang seinen Kontrahenten Mathias Völker mit einer starken Energieleistung, was ihm ein Sonderlob von Jürgen Wagner einbrachte: „Vitaly hat heute wieder überragend gekämpft und völlig verdient seine nächsten beiden Bundesligapunkte geholt. Besonders beeindruckt hat mich sein Einsatz nach dem frühen Rückstand in seiner zweiten Begegnung.“ Danach betrat Malte Jansen (-81 kg) die Matte. In einer wahren Schlacht setzte er sich kurz vor dem Kampfende mit einem schönen Fußwurf durch. Im letzten Duell des Tages krönte Sebastian Schmidt die ausgezeichnete Leistung der Westfalen mit einem vorzeitigen Erfolg durch eine Kontertechnik. Somit endete die Begegnung 9:5 für die Gastgeber. „Mit etwas mehr Glück hätten wir vielleicht sogar einen Zähler mit nach Hause nehmen können, aber das Resultat ist auch so hervorragend“, bilanzierte Wagner nach dem Ende der Veranstaltung.
Nach einer viermonatigen Pause geht es für die Bochumer an den drei letzten Kampftagen (14.09 zu Hause gegen den 1. JC Mönchengladbach; 21.09. auswärts gegen SV Motor Babelsberg; 28.09. auswärts gegen Judo in Holle) nun darum, die fehlenden Punkte für den Klassenerhalt zu sichern. Nach dem überzeugenden Auftreten gegen Spremberg spricht einiges dafür, dass sie dieses Ziel auch erreichen.