Schwierige Kämpfe in Lippetal
Der 1. SC Lippetal trug am vergangenen Wochenende (22.&23.03.2025) die Westfalen Open aus, insgesamt 400 Kämpfende aus den Bezirken Münster, Arnsberg und Detmold waren an beiden Tagen zu Gast.
Am Samstag starteten die U13 und U18, für die PSV Bochum ging hier einzig Johannes Krabs (bis 81 kg) in der U18 an den Start. Die U13 entschied sich aufgrund der langen Fahrstrecke und der anstehenden Stadtmeisterschaften gegen eine Teilnahme. Am Sonntag standen dann die Kämpfe der Erwachsenen (M/F) und der U15 an. In der U15 gingen Jayson Noll (bis 55 kg), Geertje Bindernagel (bis 40 kg), Erik Neuffer (bis 40 kg) und Jannis Cors (bis 34 kg) an den Start. In gut besetzten Klassen war das Niveau in allen Altersstufen erwartbar hoch, zusätzlich konnten die Bochumer Kämpfer alle nicht ihre besten Leistungen abrufen.
In der U18 startete Johannes am Samstag mit Schwierigkeiten in den Tag. Die Grifferöffnung seines Gegners über die linke Seite konnte er nicht ausreichend unterbinden und fiel nach kurzer Zeit auf einen Schenkelwurf (Uchi-ma). In seinem zweiten Kampf konnte er die Aushebeversuche seines Gegners, wie in letzter Zeit häufig trainiert, mit einer Sicheltechnik (Ko-uchi-gari) kontern und den Kampf so souverän für sich entscheiden. In einem zunächst ausgeglichenen dritten Kampf, zeigte er Initiative und setzte eine große Sicheltechnik an (O-soto-gari), da er den Griff jedoch nicht ausreichend kontrollierte wurde er zu Ippon (große Wertung) gekontert. Damit kam er auf den siebten Platz.
Am Sonntag sollte es in der U15 kein guter Tag für die Bochumer Kämpfer werden. Das Teilnehmerfeld der weiblichen U15 bis 40 kg war sehr ausgeglichen, der turniererfahrenen Geertje standen somit schwierige Kämpfe bevor. Ihren ersten Kampf verlor sie durch eine Unaufmerksamkeit mit Ippon (O-soto-gari), auch hier zeigte sich ein nicht ausreichend geführter Griffkampf als das Hauptproblem. Ihr zweiter Kampf ging in die Verlängerung (Golden Score), schließlich konnte ihre Gegnerin nach fast sechs Minuten Kampfzeit eine kleine Wertung (Yuko) anbringen und so den Kampf für sich entscheiden. Eigentlich hätte ihre Gegnerin hier für einen im Stand-Kampf angesetzten Hebel (Waki-gatame) disqualifiziert werden müssen, jedoch waren sich die Kampfrichter nicht über das Jugendregelwerk einig. Auch ihr dritter Kampf war sehr knapp, beide Kämpferinnen schenkten sich nichts, nach jeweils einem Waza-ari (mittlere Wertung) für jede, konnte ihre Gegnerin schließlich eine Hüfttechnik zur entscheidenden Wertung anbringen. Damit kam Geertje auf den dritten Platz.
Sowohl Erik (bis 40 kg) als auch Jayson (bis 55 kg) verloren jeweils ihre zwei Kämpfe. Erik konterte die Angriffe seines ersten Gegners zunächst gut im Griff, wurde jedoch nachdem er hier nachließ mit einer Aushebetechnik (Ura-nage) zu Ippon geworfen. In seinem zweiten Kampf zeigte er sich unaufmerksam, das nutze sein Gegner aus und warf ihn mit Soto-maki-komi zu Ippon. Auch bei Jayson liefen die Kämpfe nicht wie geplant. In seinem ersten Kampf fand er auf den schön erarbeiteten Schulterwurf (Seoi-nage) seines Gegners keine Antwort und fiel auf Ippon. Auch in seinem zweiten Kampf fiel er zweimal zu Waza-ari auf die Hüfttechniken seines Gegners. Beide Bochumer kamen damit auf einen fünften Platz.
In besserer Form zeigte sich Jannis (bis 34 kg). Aktiv konnte er seinen ersten Gegner schnell mit Ura-nage zu Yuko werfen, kurze Zeit später fiel er jedoch auf die gleiche Technik seines Gegners zu Ippon. Auch in seinem zweiten Kampf zeigte er sich aktiv fiel jedoch auf zwei von außen eingedrehte Techniken (Sode-tsuri-komi-goshi) seines Gegners. Davon unbeeindruckt nutze er im dritten Kampf einen Wurfansatz für den Übergang in den Boden-Kampf geschickt aus. Hier konnte er seinen Gegner umdrehen (Sankaku-gatame) und im Haltegriff festlegen. Nach 20 Sekunden erhielt er dafür einen Ippon, Jannis kam so auf den fünften Platz.
Durch nahezu alle Kämpfe am Wochenende zeigte sich das Thema Griffkampf als größtes Problem. Insbesondere vorteilhafte Griffe hartnäckig zu erarbeiten und dann auch zu verteidigen wird von Trainer Michael demnächst im Training noch stärker fokussiert. So können eigene Techniken besser vorbereitet werden und Angriffe der Gegner leichter abgewehrt werden. Das Konterverhalten der Bochumer Kämpfer ist durch alle Altersklassen hinweg gut, jedoch muss nun das Durchbringen eigener großer Techniken stärker trainiert werden. Das verbunden mit einem starken Griff wird helfen das Kampfgeschehen besser selber zu bestimmen.
Nach einem durchwachsenen ersten Wettkampf-Quartal starten nun die Liga-Kämpfe. Für die U16 geht es am 29.03.2025 zum ersten Kampftag nach Witten. Die Männer und Frauen starten in Bottrop und Hennef am 30.03.2025 in die Oberliga-Saison.